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Zwei Bilder dienten als Referenz für den Neubau eines Einfamilienhauses für eine Familie mit vier Kindern und vielen Gästen in Ratingen-Hösel, ein Quartier welches durch repräsentative Wohnhäuser mit üppigen Gärten und altem Baumbestand geprägt ist.
Einem ersten Anschein nach folgt der Entwurf dem vertrauten Bild der Typologie gründerzeitlicher Vorstadtvillen nach Vorbildern der Schule Karl Friedrich Schinkels.
Andererseits irritiert die monochromatische Farbbehandlung von Fassade und Dach, welche den Baukörper als Monolith formuliert. Auch löst sich die Gliederung der Fassade durch die unregelmäßig und geschossweise versetzt angeordnete Öffnungen von der Bindung an Symmetrieachsen als festes Ordnungsprinzip klassischer Vorbilder.
Die Fassade ist mit einem groben Putz und einem metallic-Farbanstrich versehen und reflektiert im Tagesverlauf das Sonnenlicht in unterschiedlicher Intensität; von mattem Ocker über Silbergrau bis hin zu einem warmen Goldton. Die Verbindung mit den in gleichem Farbton beschichteten, rautenförmigen Aluminiumtafeln weckt Assoziationen an die glänzende, schuppige Haut eines Fisches.
Über Eck angeordnete Fenster brechen die Massivität des soliden Gebäudekörpers auf und erweitern den Ausblick aus den Innenräumen ins Quartier. Einziges Dekor bilden die plastisch aus der Fassade hervortretenden Faschen, durch welche die Fenster eine zurückhaltende Rahmung erhalten.
Das Haus setzt sich durch diese Transformationen von gewohnten Bildern ab, fügt sich aber durch die Beibehaltung der ortstypischen Volumetrie dennoch konsequent in den Kontext der umliegenden Villen ein.
In ähnlicher Weise überrascht auch die Konstruktion des Gebäudes. Im Gegensatz zur Bildsprache der äußeren Hülle wurde die gesamte Konstruktion des Hauses in einer vorfabrizierten, leichten Holzrahmenbauweise mit Zellulosedämmung ausgeführt.
Ergänzt wird das ressourcenschonende, ökologische Konzept des Hauses durch ein Heizsystem mit einer Sole- Wasser Wärmepumpe und einer PV- Anlage.